Stadtgeschichtliche Ausstellung Tönning

Die stadtgeschichtliche Ausstellung der Stadt Tönning befindet sich im Packhaus direkt am Tönniger Hafen. Das imposante Bauwerk wurde 1783 errichtet und war zu dieser Zeit eines der größten Speichergebäude an der Nordseeküste.

Heute ist die Ausstellung in dem ehemaligen Arbeitszimmer des Leiters des Wasser- und Schifffahrtsamt untergebracht. Besucher und Besucherinnen erwartet einen spannenden Rundgang, der durch Ausstellungstafeln mit Texten und Bildern zu den jeweiligen Themen der Stadtgeschichte begleitet wird. Er beginnt mit der Vor-und Frühgeschichte der Stadt und informiert über wikingerzeitliche Ausgrabungen. Darüber hinaus lernt man unter anderem über das Tönninger Handwerk und Gewerbe, den Schleswig-Holsteinischen Kanal, die damit zusammenhängenden Handelsbeziehungen und zu guter Letzt auch über bekannte Persönlichkeiten, die aus Tönning kamen. Hier sind auszugsweise der Chirurg Johann Friedrich August Esmarch, der das Dreieckstuch populär gemacht hat, und der Botaniker Ferdinand Müller, der vor allem in Australien die Pflanzenwelt erforschte, zu nennen.

Aber nicht nur die Ausstellungstafeln halten interessante Inhalte bereit, sondern auch die vielen Ausstellungsstücke, die diese ergänzen. So erblickt man eine 400 Jahre alte, bunte Figur, die vor etwa 30 Jahren im Schlosspark wiedergefunden wurde. Diese beinhaltet auch eine Schildkröte, die ein Symbol für Anständigkeit darstellt und so für das Prestige der damaligen Bewohner des Schlosses stehen sollte. Ein weiteres spannendes Ausstellungsstück ist eine Fahne der USPD, die in Tönning eine große Rolle spielte. Grund dafür war der Bau einer Werft, die bis zu 1600 Arbeitsplätze schaffte. Die Arbeiterschaft war dort also stark vertreten und war in der USPD organisiert. Die Fahne wurde zu Beginn der Herrschaft der Nationalsozialisten auf dem Dachboden eines anerkannten Nationalsozialisten in Tönning versteckt und überstand so die Zeit des NS-Regimes. Ergänzend wird die Zeit des Nationalsozialismuses in einem von Schülern und Schülerinnen gestalteten Projekt thematisiert.

Des Weiteren finden im Kontext der stadtgeschichtlichen Ausstellung regelmäßig Vorträge statt, zum Beispiel eine Vortragsreihe in Kooperation mit dem Haus Peters zum Thema „Eiderstedt und die Welt“, in welcher es sich mit Handelsbeziehungen auseinandergesetzt wird.

Im Anschluss an den Besuch der Ausstellung lohnt sich die Teilnahme an einer Stadtführung durch Tönning, bei welcher dann viele historischen Gebäude oder Anlagen, die zuvor in der Ausstellung kennengelernt wurden, besichtigt werden können.