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Öömrang Hüs

 

Wussten Sie, dass die friesische Sprache eine Schwestersprache der englischen ist? Oder dass die Menschen früher im Sitzen schliefen? Das und vieles mehr kann man im reetgedeckten „Öömrang Hüs“ im Amrumer Ort Nebel erfahren. Das Baujahr des ehemaligen Kapitänshauses ist nicht bekannt, erstmals wurde es 1683 in einem Dokument erwähnt. Bis zum Jahr 1992 war das Haus bewohnt und wurde dann vom Öömrang Ferian (Amrumer Verein) gekauft und seitdem als Museum mit ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen betrieben.

Als Ausstellungsräume werden die früheren, originalgetreu eingerichteten Wohnräume sowie der ehemalige Stall genutzt. Betritt man das Haus, gelangt man zunächst in den Wohn- und Schlafraum der früheren Bewohner und Bewohnerinnen. Auffallend sind in diesem die zwei Alkovenbetten, in denen man wie bereits erwähnt, zu viert und im Sitzen schlief. Heutzutage kann man in diesem Raum auch heiraten. Davon abgesehen gibt es eine Küche mit einem sogenannten Beilegerofen, welcher sehr tief ist, da die Friesenhäuser niedrig gebaut wurden. Um trotzdem nicht auf dem Boden kriechen zu müssen, gab es eine clevere technische Lösung: Es wurde eine Luke in den Boden eingesetzt, in welche man dann seine Beine stellte und sich auf die Kante des Bodens setzte. So konnte man in bequemer Haltung das Feuer entfachen, wobei der inseltypische Fächer aus Möwenfedern unterstützte. Des Weiteren sind alle möglichen Utensilien zur „Volksernährung“ ausgestellt, da die meisten Häuser auf Amrum weitgehend autark waren.

Ein weiterer Raum im Haus ist der Wirtschaftsteil. Dieser wurde in einem früheren Teil des Stalles errichtet und beherbergte von 1863 bis 1906 den ersten Amrumer Supermarkt. In diesem konnte Kaffee, Reis, Salz und viele weitere Kolonialwaren erworben werden. Im Jahr 1906 starb der Kaufmann und der Raum wurde in ein Gästezimmer umgewandelt, da in den 1890er-Jahren der Tourismus auf Amrum anfing. Im weiteren Teil des ehemaligen Stalles ist die Ausstellung „Hark Nickelsen“ über die Beteiligung am Sklavenhandel untergebracht.

Das Konzept des Museums ist den Besucher*innen die Geschichte des Hauses persönlich nahezulegen, weshalb die Besichtigung mit Führung erfolgt. Diese dauern je nach Guide zwischen einer und drei Stunden und sind sehr aufschlussreich. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.

 

Adresse

Öömrang Hüs
Waaswai 1
25946 Nebel auf Amrum

Kontakt

Gruppen nur auf Anmeldung
Tel. 04682 – 4120

E-Mail: info@oeoemrang-ferian.de

https://www.oeoemrang-ferian.de/oeoemranghus

Öffnungszeiten

Mo. bis Fr.
11:00 – 13:30 Uhr
15:00 – 17:00 Uhr
Sa.
11.00 – 13:30 Uhr

An Sonn- und Feiertagen geschlossen

 

Der Besuch des Hauses ist wirklich sehr empfehlenswert! Danach hat man viel von der Geschichte und Kultur der Insel Amrum gelernt.

 

Linn Maier