Ostenfelder Bauernhaus Husum

 

Das älteste Freilichtmuseum Deutschlands steht tatsächlich in dem beschaulichen Städtchen Husum. Das historische Bauernhaus wurde Ende der 1890er Jahre von seinem ursprünglichen Standort in Ostenfeld nach Husum gebracht und dort 1899 als Museum eröffnet. Bei dem Haus handelt es sich um ein sogenanntes Hallenhaus, das Sie an der Kopfseite durch ein großes Tor betreten. Nun stehen Sie in der „Großen Diele“. Hier lebten zur Zeit der Errichtung des Hauses im 16. Jahrhundert Menschen mit Tieren in einem Raum. Beim Betreten fällt Ihnen sicherlich sofort die große Vitrine mit zwei Puppen auf. Hier wird die aufwendige Ostenfelder Tracht ausgestellt.

Dort, wo früher das Vieh untergebracht war, werden heute verschiedene Arbeitsgeräte der Bauern ausgestellt. In der Mitte finden Sie einen Pferdewagen und Sie können sich beim Melken versuchen. Am Ende des großen Raumes finden Sie die Feuerstelle mitsamt der Blink. So bezeichnete man das Brett, auf dem der im Feuer blinkenden Hausrat aus Kupfer, Messing und Keramik steht. Er zeigte den Reichtum und Status der Bauernfamilie. Links der Feuerstelle finden wir auch heute noch den sogenannten „Siddels“, den Wohnbereich. Dort gibt es einen Sitzbereich, in dem die Bewohner des Hofes ihre Mahlzeiten einnahmen und in den kalten Wintermonaten der Arbeit nachgingenDort sind auch zwei Wandbetten, die „Alkoven“.

Der ursprüngliche Bau des 16. Jahrhunderts endete hinter der Herdstelle. Im 17. Jahrhundert erfolgte dann der erste Anbau, der das Haus verlängerte. So enstanden rechts hinter der Feuerstelle der Pesel, die „gute Stube“ oder der Festraum. Der Pesel ist teilweise mit Originalmöbeln eingerichtet. Im Anbau auf der linken Seite war ursprünglich der Altenteil, er wurde später aber auch als Wirtschaftsraum genutzt. In diesem Teil ist heute auch eine Ausstellung über Magnus Voß zu sehen; der Lehrer, der Ende des 19. Jahrhunderts das Ostenfelder Bauernhaus als Freilichtmuseum nach Husum holte.

Rechts neben der Herdstelle gelangt man in den neusten Anbau von 1789, die Döns. _Dort lebte der Bauer mit seiner Familie. Achten Sie bei Ihrem Besuch auf die vier verschiedenen Wände, die damals wohl im gesamten Dorf auf Skepsis stießen.

Nach Ihrem Rundgang durch das Ostenfelder Bauernhaus, sollten Sie unbedingt den schönen Bauerngarten besuchen. Gerade im Sommer blüht es hier in allen erdenklichen Farben.

Adresse

Ostenfelder Bauernhaus
Nordhusumer Straße 13
25813 Husum

Kontakt

Telefon: 04841 2545
E-Mail: info@museumsverbund-nordfriesland.de

https://www.museumsverbund-nordfriesland.de/ostenfelder-bauernhaus/de/index.php

Öffnungszeiten

April – Oktober
Di. – So. 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr

Stellen Sie sich mitten in die Große Diele und machen Sie sich klar, dass genau dort, wo Sie jetzt stehen, vor vielen, vielen Jahren Menschen lebten und arbeiteten. Das finde ich eine sehr beeindruckende Vorstellung. Frau Kirstein, die mir eine Führung gab, schaffte es, dass ich mir das Leben damals besonders gut vorstellen konnte und das bäuerliche Leben nun aus einem ganz anderen Blickwinkel sehe. Man braucht aber nicht unbedingt eine Führung, um sich das Haus zu erschließen, da es genug Informationen im Haus verteilt gibt.

Auch sehr schön fand ich die passenden Hintergrundgeräusche, wie ein prasselndes Feuer oder das Muhen einer Kuh. Die Geräusche führen einen dazu, dass man das Haus mit allen Sinnen erkunden kann. Die Geräusche sind jedoch zu keiner Zeit aufdringlich, sodass man seinen Museumsbesuch in Ruhe genießen kann.

Carolin Vogt