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Andersen-Hüs

In wunderschöner Lage mit guter Erreichbarkeit und zahlreichen Parkmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe liegt das Andersen-Hüs. Auch wenn die Vermutung naheliegt: Das Haus ist nicht mit jenem des berühmten dänischen Schriftstellers Hans Christian Andersen zu verwechseln. Stattdessen handelt es sich bei dem Andersen-Hüs in Risum-Lindholm um ein fast 300 Jahre altes Bauernhaus der Familie Andersen, welches sich seit 1989 im Besitz des Ostermooringer Friesenvereins befindet. Der Verein definiert das Andersen-Hüs als lebende Begegnungsstätte in einem Mehrzweckhaus mit Ausstellung, Konzert- und Theaterraum, Café und Bar und vielem mehr.

Der Ostermooringer Friesenverein besteht seit dem Jahr 1911. Nach dem Zweiten Weltkrieg bestand er nur noch aus 30 Mitgliedern, doch mit großem Einsatz warben sie neue Mitglieder an: Heutzutage beläuft sich die Mitgliedschaft auf über 700 Personen. Die Restauration des alten Bauernhauses kostete den Verein damals 1,2 Millionen DM, die von Kreis, Bund, Land sowie der EU mobilisiert wurden, um die Kulturstätte errichten und erhalten zu können. Man sollte also nicht ausschließlich für einen Museumsbesuch vorbeikommen, sondern sich dem großen Angebot des Andersen-Hüs widmen, um noch mehr von dem Besuch mitnehmen zu können.

Auf Anfrage sind Führungen durch das Haus möglich. Dabei ist quasi jeder Raum Teil des Museums, da es sich bei fast allen Möbeln und Räumen um historische Relikte handelt, die eine spannende und interessante Geschichte in sich tragen. Der größere Teil der offiziellen Ausstellung befindet sich dabei im zweiten Stock, welcher für Menschen mit Gehbehinderung schwer zugänglich ist. Für die Führung sollte man gut zwei Stunden einplanen, je nachdem, wie tief man ins Detail gehen möchte und sich für die Geschichte des Hauses interessiert.

Bei den Räumen, welche man im Andersen-Hüs besichtigen kann, handelt es sich um ein ehemaliges Schlafzimmer, eine Stube und ein Pesel, eine Schlafkammer, den Keller, den Stall – in dem damals die Pferde, das Vieh und die Schweine untergebracht waren -, die Scheune und die obere Etage. Viele dieser Räume tragen nun zwar eine andere Funktion, so ist der Stall zum Café umfunktioniert worden und die Scheune zur Theaterbühne. Sie haben dadurch aber noch lange nicht ihren alten Charme verloren. Die Böden sind überall original, im Café sitzt man unter anderem in Pferdeboxen.
Im linken Flügel des Hauses gibt es den riesigen, originalen Ofen, in dem ab und zu noch frisches Brot zubereitet wird. Im Flur, der die beiden Haushälften voneinander trennt, mussten die Türen zu beiden Seiten damals immer offen stehen, da die Bevölkerung den Weg durch den Flur der Familie Andersen einschlagen musste, um zur Dorfkirche zu kommen. Im „Stall“ hängt ein wertvolles Gemälde des Künstlers Carl Ludwig Andersen von 1876, welches in die Wand eingelassen ist. In den Ausstellungsräumen oben gibt es noch weitaus mehr zu entdecken.

Fleißig veranstaltet der Verein außerdem „Tage der offenen Tür“, am beliebtesten und bekanntesten den „Herbstmarkt“. Es gibt zahlreiche Privatveranstaltungen des Friesenvereins, die sich der Bewahrung und Pflege der friesischen Sprache widmen, und eine große Menge an Theateraufführungen in den Wintermonaten. Fest zum Ensemble des Andersen-Hüs gehören die Friesengruppe, die friesische Theatergruppe und der friesische Frauenchor, die das ganze Jahr über ihr Bestes geben.

Bei einem Besuch des Andersen-Hüs sollte man also nicht mit einem klassischen Museum rechnen: Seien Sie offen für die Begegnung mit anderen Menschen, lassen Sie sich dem Friesischem näher bringen und lassen Sie sich überraschen von all dem, was es zu entdecken und zu lernen gibt! 

Adresse

Frasche Feriin for e Ååstermååre e.V.
Klockries 64
25920 Risum-Lindholm

Kontakt

Telefon: (04661) 2291
E-Mail: info@andersen-hues.de

https://andersen-hues.de/

Öffnungszeiten

Mo. – Di., Do. – Fr.
9.00 Uhr bis 11.00 Uhr

Wir wurden sehr nett in Empfang genommen und über das Andersen-Hüs aufgeklärt. Wie bereits erwähnt ist „Museum“ nicht das erste, woran wir nun denken, wenn es um das Haus geht. Sucht man also nach einem klassischem Museum, ist man im Andersen-Hüs vielleicht nicht komplett richtig. Man kann sich aber gut von dem Haus und seiner Geschichte überraschen lassen!

Charlotte Paulsen, Marlo Grieving