Weihnachtshaus Husum

 

Ein schönes Eckhaus aus der Gründerzeit in der Straße „Westerende“ beherbergt heute das Weihnachtshaus Husum, eine private Sammlung. Bevor man das Haus betritt, wird man weihnachtlich mit einem Stern über der Tür begrüßt. Und das das ganze Jahr.

Schon beim Betreten des Hauses wird deutlich, dass es sich hierbei ursprünglich um ein Wohnhaus handelte. Von dem kleinen Flur gehen zwei Türen ab, die in den historischen Laden führen, der jedes Sammlerherz höher schlagen lassen. Von Tannenbaumspitzen bis Lametta und von Bilderbüchern bis Spieluhren kann man hier alles finden.

Im Erdgeschoss wird gezeigt, dass die Ursprünge des Adventskalenders in einer Weihnachtsuhr liegen, die man jeden Tag ein Stück weiter drehte. Ab Anfang des 20. Jahrhunderts gab es Türchen-Kalender mit Bildern und schon 1925 den ersten Schokoladenadventskalender. Diese waren jedoch eine Besonderheit und den Reichen vorbehalten.

Anschließend taucht der Besucher in die Welt des Tannenbaumschmucks ein. Im ersten Raum wird Baumschmuck aus Nordböhmen und Franken gezeigt. Auf der anderen Seite des Raums ist die Werkstatt eines Glasbläsers nachgestellt. Hier kann sich der Besucher nicht nur über diese Kunst informieren, sondern auch über den Handel mit Tannenbaumschmuck.

Der nächste Raum zeigt die „Trends“ des Baumschmucks über den Zeitraum von 200 Jahren und man erfährt etwas über die Veränderung der Baumbeleuchtung über die Jahre: Zunächst waren es Kerzen, ab 1850 beleuchteten aber auch mit Öl gefüllt Laternen den Baum. Auch im Krieg wurde Weihnachten gefeiert. Im Ersten Weltkrieg war es typisch, dass man kleine Weihnachtbäume per Feldpost verschickte, während des Dritten Reichs wurden die Tannen mit ideologiebehafteten Symbolen geschmückt. Da der Schriftsteller Theodor Storm ein großer Liebhaber dieses Festes war, wird auch ein Baum ausgestellt, wie er typischerweise zu seinen Lebzeiten aussah.

Im nächsten Geschoss landet der Besucher bei der Sonderausstellung. Während meines Besuchs war es eine Ausstellung zum Thema „Schokolade – vom Trank der Götter zur süßen Verführung für alle“. Aber auch hier finden sich weitere interessante Exponate zum Thema Weihnachten: Während des Ersten Weltkriegs gründeten Margarete Wendt und Margarete Kühn ihre Firma „Wendt & Kühn“, die bis heute erfolgreich kleine und große Weihnachtsfiguren aus Holz produziert. Diese beruhen auf einer Volkskunst aus dem Erzgebirge. Besonders für Kinder wird hier eine große Wendt & Kühn Spieldose ausgestellt. Außerdem wird eine weitere erzgebirgische Volkskunst gezeigt: Die Pyramiden, die oft Elemente der Weihnachtsgeschichte aber auch des Bergbaus enthielten und im Winter hergestellt wurden. In diesem Raum kann der Besucher auch verschiedene Deckenleuchter aus dem Erzgebirge bewundern, die vor dem Tannenbaum die traditionelle Festbeleuchtung darstellten.

Typisch für jeden Haushalt zu Weihnachten sind auch die Krippen: Ob kunstvoll oder einfach, sie gehören einfach unter jeden Weihnachtsbaum. Und so ließ es sich auch das Weihnachtshaus nicht nehmen, eine Auswahl an Krippen auszustellen.

Das Obergeschoss des Museums widmet sich dem historischen Spielzeug, welches zunächst zur Vorbereitung der Kinder auf ihre Rolle als Erwachsene diente. So lernten die Mädchen zum Beispiel anhand eines Puppenhauses, was alles zum Führen eines Haushaltes gehörte. Die Jungen bekam zum Beispiel Soldaten und wurden so auf das Leben in der Armee vorbereitet. Hier haben die Kinder auch die Möglichkeit einen Brief an den Weihnachtsmann zu schreiben.

Das Weihnachtshaus bietet regelmäßige Führungen an, zur diesjährigen Sonderausstellung sogar mit Verkostung. Außerdem gibt es vier große Märkte in dem Haus: einen Ostermarkt, einen Bücherflohmarkt, einen Adventsmarkt und einen Marzipanmarkt, an dem die Besucher sich durch den Markt naschen können.

Adresse

Weihnachtshaus
Westerende 46
25813 Husum

Kontakt

Telefon: 04841 6685908
E-Mail: wunschzettel@weihnachtshaus.info

https://www.weihnachtshaus.info/

Öffnungszeiten

Mo. – So. 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr

Das Museum ist in einem wunderschönen Haus untergebracht, das eine sehr schöne Atmosphäre ausstrahlt. Dies scheint auch Frau Paulsen sehr wichtig zu sein. Das Museum ist auch Teil der MuseumsCard, mit der Kinder und Jugendliche kostenlos in die Museen kommen. Außerdem können die Kinder alleine durch das Haus gehen, da die Ausstellung so konzipiert ist, dass sie dabei nichts kaputt machen können. Auch sonst ist das Museum sehr besucherfreundlich: Müttern wird zum Beispiel an Muttertag der Eintritt erlassen. Den Mitarbeitern ist es wichtig, dass sich die Besucher in ihrem Museum wohl fühlen. So werden Besucher auch noch 15 Minuten vor Schließung des Museums eingelassen und dürfen auch noch etwas länger bleiben. Das führt zu einer angenehmen Atmosphäre im gesamten Museum.

Carolin Vogt