Naturkundemuseum Niebüll

 

In einem schmucken Altbau mitten in der Niebüller Innenstadt verbirgt sich das Naturkundemuseum. Nachdem der Eintrittspreis von 3 Euro (22 DKK) entrichtet wurde, beginnen Sie Ihren Rundgang durch das Museum und tauchen ein in die spannende Welt unserer hiesigen Natur.

Die Ausstellung ist nach den verschiedenen Landschaftsformen, die es in Nordfriesland gibt, sortiert. Die Ausstellung beginnt mit der Unterwasserwelt der Meere, Flüsse und Seen. Neben einem Aquarium mit Süßwasserfischen gibt es auch ein Mikroskop, in dem man sehen kann, welche Lebewesen alle in einem Tropfen Wasser zu finden sind. Außerdem ist die gesamte Ausstellung mit vielen Informationstafeln auf Deutsch und auf Dänisch ausgestattet. 

Weiter geht der Rundgang durch den Kinderspielbereich und das Café mit interessanten Informationen rund um den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Im Obergeschoss angekommen, empfängt Sie ein weißer Raum. Hier wird die Entstehung des heutigen Schleswig-Holsteins durch die verschiedenen Eiszeitgletscher beschrieben. Außerdem gibt es hier interessante Informationen über verschiedene Gesteinsformen, z.B. den Bernstein. Auch einige der Vögel, die an der durch die Gletscher entstandenen Küste leben, werden vorgestellt.

Weiter geht es mit dem Deichbau und der Marsch: Durch die stetige Verbesserung der Deiche und der Entwässerungssysteme entstand über die Jahrhunderte das Marschland. Nach und nach bauten die Bewohner der Küste Köge, um ihr Land vor den Fluten zu schützen, die heute oft große Naturschutzgebiete, wie den Beltringharder Koog, darstellen. Doch auch die Landschaft auf der Seeseite der Deiche lohnt einen genaueren Blick: viele Vögel machen auf ihrer Reise von den Brut- zu den Überwinterungsgebieten Rast im nahrungsreichen Wattenmeer. Das Schauspiel der großen Vogelschwärme sollten Sie sich daher auf keinen Fall entgehen lassen. Wenn Sie die in der Natur beobachteten Vögel noch einmal aus nächster Nähe bestaunen möchten, können Sie sich Präparate dieser im Museum ansehen. Außerdem gibt es hier eine Vogelhütte, in der Sie sich verschiedenen Vogelstimmen anhören können.

Nicht nur durch den Bau von Deichen griff der Mensch in die Schleswig-Holsteinische Natur ein. Heute werden etwa 75% der Fläche landwirtschaftlich genutzt. Im Museum zeigt ein Modell sehr anschaulich, wie sich die Landwirtschaft in den letzten 100 Jahren durch Menschenhand veränderte.

Weiter geht unsere Reise durch die nordfriesische Landschaft durch die Geest und die Moore. In der Geest leben viele Insekten, wie die Langfühlerschrecken, aber auch die Pflanzenwelt hier hat ihre Besonderheiten. Im Bereich der Moore wird erklärt, wie diese entstehen und Sie können sich verschiedene Pflanzen und Tiere dieser Landschaftsform unter der Lupe ansehen.

Typisch für Nordfriesland ist wohl die Weite, die den Blick schweifen lässt, ohne dass er durch ein Haus oder einen Baum gestört wird. Höchstens ein Deich versperrt von Zeit zu Zeit die Sicht. Trotzdem gibt es in Nordfriesland auch einige Wälder, die im nächsten Raum behandelt werden. Hier werden die Tiere des Waldes, wie der Schwarzspecht, vorgestellt. Dieser Raum ist im Vergleich zu den anderen Ausstellungsbereichen in dunklen Tönen gehalten und es fällt nur spärlich Licht ins Innere, sodass sich das Gefühl einstellt, man sei in einem echten Wald.

Der letzte Raum der Ausstellung befasst sich mit kleineren Lebewesen: von der Fledermaus, über den Singvogel, bis hin zur Biene wird hier gezeigt, wie diese Tiere in freier Natur leben und wie wir ihren Lebensraum zunehmend zerstören. Vor allem die Singvögel gewöhnen sich an unsere Anwesenheit. War die Amsel vor rund 200 Jahren noch ein scheuer Waldvogel, ist sie heute aus den Vorgärten unserer Städten kaum noch wegzudenken. Am Ende Ihres Rundgangs können Sie dann noch ein lebendes Bienenvolk beobachten.

Adresse

Naturkundemuseum Niebüll
Hauptstraße 108
25899 Niebüll

Kontakt

Telefon: 04661 5691
E-Mail: info@nkm-niebüll.de

https://www.nkm-niebuell.de/

Öffnungszeiten

April – Oktober
Di. – So. 14.00 Uhr bis 17.30 Uhr
Juni – August
Mo. – So. 14.00 Uhr bis 17.30 Uhr

 

Mein Besuch im Naturkundemuseum war sehr interessant. Da ich mich vor allem für den Umweltschutz interessiere, war der Raum über das Mikroplastik im Meer besonders wertvoll. Aber auch die anderen Ausstellungsräum sind toll. Vor allem die Gestaltung der Ausstellung hat mir sehr gut gefallen, da sich sowohl farblich an das jeweilige Thema anpasst, aber auch  eine gute Mischung aus klassischen Informationstafeln, interaktiven Stationen und dreidimensionalen Exponaten darstellt.

Carolin Vogt