Museum Landschaft Eiderstedt

 

Vom Bahnhof „Bad Sankt Peter-Süd“ ist das alte, friesische Langhaus (Baujahr 1752) fußläufig zu erreichen. Es beherbergt das Museum Landschaft Eiderstedt, welches sich der Eiderstedter Geschichte der letzten 2000 Jahre widmet.

Direkt gegenüber des Eingangs erwartet den Besucher die sog. „Graue Frau“. Dabei handelt es sich um eine aus Sandstein bestehende Frau in Eiderstedter Tracht. Im ersten Raum des Museums gibt es einen “Rundumschlag” über Eiderstedt: Es wird die Bauweise der Haubarge vorgestellt, aber auch auf die insgesamt 18 Kirchen hingewiesen, die nach und nach auf Eiderstedt erbaut wurden.

Im Obergeschoss greifen verschiedene Infotexte, Modelle und Exponate die ersten Besiedlungen Eiderstedts auf. Handelswege der Bevölkerung werden dargestellt, auch über ihre Währung, die ersten Marschensiedlungen (wie die Siedlung “Elisenhof”) und über die Überfälle der norwegischen und dänischen Wikinger wird informiert.

Der Rest des Obergeschosses widmet sich dem Handwerk und dem Deichbau auf Eiderstedt. Auch einige bekannte Eiderstedter Persönlichkeiten und die Tracht werden vorgestellt. Außerdem kann sich der Besucher hier über den Bau der Eisenbahn nach Sankt Peter-Ording informieren, die erst 1932 ausgebaut wurde, und eine Biedermeier-Stube wird gezeigt.

Im Erdgeschoss des Museums können die eingerichteten Wohnräume des Langhauses besichtigt werden. Neben einer Küche und einer „Guten Stube“ wird auch ein Alkoven gezeigt. Dabei handelt es sich um die wandschrankartigen Betten, in denen die Menschen in Nordfriesland über mehrere Jahrhunderte schliefen.

Im einzigen Raum des Untergeschosses wird auf die Einwanderung der holländischen Glaubensflüchtlinge eingegangen, die einen besonderen Einfluss auf Eiderstedt hatten. Sie waren nicht nur in der Milchwirtschaft von zentraler Bedeutung, sondern entwickelten auch die Bauweise der für Eiderstedt typischen Haubarge.

Der letzte Raum des Museums nennt sich „Vom Armenhaus zum Badeparadies“ und widmet sich der Geschichte Sankt Peter-Ordings. Dieser Teil des Museums ist besonders für Kinder sehr schön, da es der wohl interaktivste Raum des Museums ist. Es gibt viele Stationen, an denen die Kinder selber aktiv werden können, aber auch einige Hörstationen, Filme und sogar typische Eiderstedter Rezepte, die Eltern mitnehmen können, um sie zuhause nachzukochen.

Das Museum bietet Führungen an, nimmt am internationalen Museumstag teil, außerdem gibt es Lesungen, Konzerte und Vorträge in den Museumsräumen. Aktuelle Informationen dazu finden Sie auf der Homepage des Museums. Für die Erkundung des Museums auf eigene Faust bekommen die Besucher einen Flyer in die Hand, der entlang eines Rundgangs 13 Highlights des Museums vorstellt. Für Familien gibt es begleitend zu diesem Rundgang ein spannendes Bilderrätsel zum gemeinsamen Lösen.

Den schönsten Tag im Leben gab es auch schon vor 100, 200 und 300 Jahren. Um diesen gebührend feiern zu können, bietet das Museum die Möglichkeit sich in der „Guten Stube“ des Museums trauen zu lassen.

 

Im Anschluss eines Besuchs kann man noch die Atmosphäre im schönen Museumsgarten genießen. Dort hat man einen wunderbaren Blick auf die Kirche Sankt Peter-Ordings. Diese sollte man ebenfalls besichtigen, seinen Besuch mit einem kleinen Spaziergang durch Sankt Peter-Dorf beenden und sich dabei von der Broschüre „13 historische Orte“ leiten lassen, die im Museum erhältlich ist.

Adresse

Museum Landschaft Eiderstedt
Olsdorfer Straße 6
25826 Sankt Peter Ording

Kontakt

Telefon: 04863 1226
E-Mail: museum@museum-landschaft-eiderstedt.de

Willkommen • Museum Landschaft Eiderstedt (museum-landschaft-eiderstedt.de)

Öffnungszeiten

November – März
Di. – So. 11.00 Uhr bis 16.00 Uhr
April – Oktober
Di. – So. 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr

Das Museum ist sehr vielfältig und behandelt die verschiedensten Themen der Eiderstedter Geschichte. Besonders gut hat mir gefallen, dass es in großen Teilen keine klassischen Infotafeln gibt, sondern dass der Text, die Karten und Bilder direkt auf der Wand angebracht sind. Außerdem gibt es verschiedene Mitmachstationen für die jüngeren Besucher: So können sie sich zum Beispiel an eine Schulbank setzen und sich fühlen, wie die Kinder vor 100 Jahren.

Das Museum ist in einem wunderschönen, alten, reetgedeckten Langhaus untergebracht. Daher könnte man meinen, gerade die Räume im Obergeschoss seien sehr dunkel, da sie nur kleine Fenster besitzen. Dieses Problem wurde wunderbar gelöst, indem viele kleine Lichter und Spots eingesetzt werden und die Räume dadurch sehr lichtdurchflutet wirken.

Den Ausstellungsmachern ist es gelungen, durch einen angenehmen Mix aus Texten, Bildern, Modellen und originalen Gegenständen eine lebhafte Ausstellung zu gestalten. Leider fehlte mir bei meinem Besuch ein wenig die Orientierung, sodass ich mir einen deutlicheren „Roten Faden“ gewünscht hätte.

Carolin Vogt